Der beste Schutz vor Zecken ist die richtige Kleidung
Im Frühling beginnt die „Zeckenzeit“. Zecken sind hauptsächlich von März bis November aktiv. Die Parasiten ernähren sich vom Blut ihres Wirtes, also Tieren oder Menschen. Da die Zecken Krankheiten übertragen können, sollte man auf Stiche besonders achten und sich schützen.
FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis)
ist eine dieser Krankheiten. FSME ist eine gefährliche Entzündung von Gehirn, Hirnhaut und Rückenmark. „Pro Jahr erkranken rund 300 Menschen in Deutschland an FSME. Gegen diese Erkrankung kann man sich schützen, auch durch eine Impfung“, sagt Dr. Kirsten Reinhard, Ärztin beim AOK-Bundesverband.
FSME tritt nur in bestimmten Regionen Deutschlands oder in anderen Ländern auf. „Urlauber sollten sich daher vor der Abfahrt erkundigen, ob auch ihr Feriengebiet davon betroffen ist,“ erklärt Dr. Kirsten Reinhard. Wer aus beruflichen Gründen viel draußen ist und sich oft im Wald aufhält, für den ist eine Impfung wichtig. „Menschen, die sich in einem Risikogebiet aufhalten und individuell gefährdet sind, können sich vorbeugend impfen lassen“, sagt Dr. Reinhard.
Die zweite von Zecken übertragene Erkrankung ist die Borreliose.
Sie ist weltweit verbreitet. Borreliose wird durch Bakterien verursacht und ist die häufigste von Zecken übertragene Krankheit in Europa. „Bis zum Auftreten erster Krankheitsanzeichen können nach einem Zeckenbiss Wochen vergehen. Es ist deshalb immer ratsam, sich aufzuschreiben, wann genau die Zecke gefunden wurde“, so die AOK-Ärztin.
Rötung um Stichstelle ist typisch für Borreliose
Ein typisches Symptom für Borreliose ist eine Rötung der Haut um die Stichstelle herum, die sich langsam ausbreitet. Nach zwei bis vier Wochen können Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, noch später dann Hirnhautreizungen und Lähmungen auftreten. Gegen Borreliose gibt es in Deutschland bisher keine Impfung. Die Krankheit kann jedoch gut behandelt werden, vorausgesetzt, sie ist nicht zu weit fortgeschritten.
Der beste Schutz gegen Zeckenbisse ist die entsprechende Kleidung. Der Tipp der AOK-Expertin: „Am besten ist möglichst helle Kleidung, so können Zecken schnell entdeckt werden. Langärmelige Hemden und lange Hosen sollten die Haut bedecken, die Hosenbeine in die Socken gesteckt werden. Die Halspartie kann man durch einen geschlossenen Kragen schützen.“
Zecken leben an buschigen Wald- und Wegrändern, in Sträuchern, Hecken und im Gras. Wirt suchende Zecken befinden sich meistens in einer Höhe von einem bis anderthalb Metern an Gräsern, Farnen und niedrigen Zweigen. Bei Erwachsenen erfolgt der Zeckenbefall deshalb meistens in Beinhöhe; von da kriechen die Tiere hoch und beißen sich am Körper ihres Wirtes fest. Sie bevorzugen dabei Stellen mit dünnen Hautpartien und Stellen unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen.
„Wenn eine Zecke sich festbeißt, tut das nicht immer weh und wird nicht immer sofort bemerkt. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte man unbedingt jeden Abend Körper und Kleidung gründlich nach Zecken absuchen“, sagt Dr. Kirsten Reinhard. „Jede Zecke muss möglichst schnell entfernt werden, weil die Infektionsgefahr umso größer wird, je länger das Tier Blut saugt.“ Zur Entfernung eignet sich am besten eine spezielle Zeckenpinzette, die man zum Beispiel in Apotheken kaufen kann.
Mit einer drehenden Bewegung kann man die Zecke gut herausziehen. „Keinesfalls darf man aber Hausmittel anwenden und zum Beispiel Öl oder Butter auf den Biss auftragen. Auch der Versuch, Zecken durch Quetschen oder Drücken zu entfernen, schadet mehr als er nützt: Dabei kann man das Tier zerreißen“, warnt Dr. Kirsten Reinhard. Ist zum Beispiel der Kopf der Zecke in der Haut stecken geblieben, sollte man ihn vom Arzt entfernen lassen.
(Quelle: MEDI-NETZ, Köln.)