Zecken
Mit den ersten Sonnenstrahlen im März werden auch die Zecken aktiv und bleiben es bis in den Herbst hinein.
In Europa übertragen sie hauptsächlich zwei Krankheiten:
die Lyme-Borreliose und die
Frühsommer-Meningo-Enzeohalitis (FSME).
Die FSME kommt in Deutschland hauptsächlich entlang der großen Flusstäler in Bayern und Baden-Württemberg vor. Darüber hinaus besteht ein Risiko im gesamten Schwarzwald, im südlichen Bayerischen Wald und im Odenwald. Auch in den Landkreisen Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) und Marburg-Biedenkopf (Hessen) wurden in den vergangenen Jahren FSME-Fälle beobachtet. Ganz aktuell ist der Saale-Holzland-Kreis in Thüringen zum neuen Risikogebiet erklärt worden. Die Zecken breiten sich also immer weiter aus (siehe auch Risikogebiete).
Impfungen sind nur Kassenleistung in bestimmten Gebieten, in denen besondere Gefährdung herrscht. Sie müssen ansonsten privat bezahlt werden. Wer im FSME-Gebieten lebt oder dort Urlaub macht, sollte sich vorbeugend impfen lassen.
Drei Impfungen geben den vollen Schutz, Auffrischimpfungen sind nach drei Jahren sinnvoll.
Nach neueren Impfschemata können auch größere Abstände gewählt werden. Bitte lassen Sie sich von uns beraten. Auch Kinder ab 2 Jahren können geimpft werden.
Gegen die überall verbreitete Borreliose hilft leider nur, sich nicht stechen zu lassen. Ist es doch passiert, sollten Sie die Zecke sofort entfernen, denn je eher sie aus der Haut entfernt ist, umso weniger ist die Wahrscheinlichkeit, dass man erkrankt. Selbst wenn die Beißwerkzeuge nicht entfernt werden können, ist das nicht so schlimm. Lediglich der Körper der Zecke darf nicht ausgequetscht werden in die Wunde hinein. Bei Behandlung mit Öl und anderen Mitteln „erbricht“ die Zecke die Erreger in die Wunde. Man sollt dies daher unterlassen und sie nur mechanisch entfernen.
Der Bereich des Zeckenbisses muss in den nächsten vier Wochen sorgfältig beobachtet werden. Rötet sich die Haut ringförmig um die Einstichstelle, gehen Sie sofort zum Arzt! Es kann eine Antibiotika-Behandlung erfolgen, die umso besser wirkt, je früher die Krankheit erkannt wird.
Eine Vorsichtsmaßnahme ist, sich im Wald nur auf den Wegen aufzuhalten und lange Hosen, Strümpfe und geschlossene Schuhe zu tragen. Ganz wichtig ist es, sich nach dem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken abzusuchen. Auch wenn Sie Mücken abwehrende Mittel auftragen, ist das für 2 Stunden hilfreich.
Entfernung einer Zecke:
Die Zecken gehören zu den Gesundheitsschädlingen. Wenn sie beißen, spürt man sie nicht, aber sie können gefährliche Krankheiten übertragen. Am gefährlichsten ist die Übertragung der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) und der Borreliose. Allerdings überträgt nicht jede Zecke eine Krankheit. Nur etwa 20% aller Zecken in Europa haben Borrelien-Erreger, 2% der Zecken können theoretisch FSME verursachen. Und nicht jede infizierte Zecke überträgt Krankheiten. Etwa 90% der infizierten Zeckenbisse bleiben ohne Folgen.
Trotzdem sollte jede Zecke so früh wie möglich erkannt und entfernt werden. Je länger eine Zecke in der Haut stecken bleibt, desto höher ist die Gefahr der Krankheitsübertragung. Vor allem die Borrelien-Erreger benötigen nämlich Zeit, in den Wirt (z.B. den Menschen) einzudringen.
Wie man eine Zecke richtig entfernt:
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Ein Zeckenbiss sollte niemals mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden und auch nichtgequetscht werden. Die Zecken entleeren im „Todeskampf“ ihren Darminhalt in die Haut, und damit gelangen die Erreger in den Menschen. Nach Angaben der Borreliose Selbsthilfegruppe Kassel erfolgen 80% der Infektionen durch solche Vorbehandlungen und Quetschungen.
- Zum Entfernen sollte man die Zecke mit einem spitzen Werkzeug (z.B. eine Splitterpinzette) knapp über der Einstichstelle packen und sie nach hinten herausziehen. Vielfach angebotene sog. Zeckenzangen sind häufig zu grob und quetschen die Zecke bei dem Versuch, sie zu fassen.
- Die früher verbreitete Drehbewegung ist nicht zu empfehlen, weil dabei der Kopf der Zecke in der Haut hängen bleiben kann.
- Da in der Haut verbleibende Körperteile zu Entzündungen führen können, sollten diese von einem Arzt fachmännisch entfernen werden.
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